Kino


Mittwoch, 7. Juli 2010, ab 20:30 Uhr, Festivalzelt

Yellow Card (Zimbabwe, 2000)
90 Minuten, Originalsprache Englisch, deutsch/französisch untertitelt



Der siebzehnjährige Tiyane legt sich in Fußballshorts schlafen, dribbelt mit den Straßenkindern von Harare auf dem Weg zur Schule um die Wette und träumt von einer großen Karriere bei Manchester United. Dieser Traum scheint nahe, denn er ist der Stürmerstar der Highfields Hyenas, eines Provinzklubs, und die Spielervermittler der obersten Liga des Landes sind bereits hinter ihm her. Im Notfall lockt die Ersatzbank eines Schweizer Vereins. Der sportliche Erfolg übt auch eine enorme Wirkung auf die Frauen aus, und so taucht neben Linda, einer langjährigen Freundin aus der Nachbarschaft, plötzlich Juliet, die hübsche Klosterschülerin aus einem reichen Vorort auf. Das bis dahin reibungslos verlaufende Leben Tiyanes gerät auf einen Schlag aus allen Bahnen. Eines Morgens findet er ein Baby vor der Tür seines Elternhauses und weiß, dass er sich der Wahrheit stellen muss. Im größten afrikanischen Filmhit der letzten Jahre muss der Schüler und Mädchenschwarm Tiyane erfahren, dass er die "Gelbe Karte" auch außerhalb des Spielfeldes gezückt bekommen kann.

Internationale Auszeichnungen:
Festival International de Zanzibar 2000: Publikumspreis
Southern Award Film Festival, Zimbabwe 2000: Preis für die beste Musik
Festival Panafricain, Los Angeles 2001

Drum (USA/Südafrika, 2004)
97 Minuten, Deutsch mit englischen Untertiteln



Im Johannesburg der 50er Jahre nimmt ein Reporter den Kampf gegen das Apartheidsregime auf. Zola Masekos Politdrama erzählt die Geschichte der historischen Zeitschrift „Drum“, die eine wichtige Rolle in der frühen südafrikanischen Bürgerrechtsbewegung spielte.

Kurz nach der Installation des Apartheidsregimes bot der Johannesburger Stadtteil Sophiatown Teilen der farbigen Bevölkerung Südafrikas Zuflucht und sorgte für etwas Ablenkung im tristen, vom alltäglichen Rassismus geprägten Alltag. Auch der Journalist Henry Nxumalo (Taye Diggs) flüchtet gerne in die dortigen Jazzkneipen, welche die strikte Rassentrennung durchbrechen und wo die Jugend der Stadt Jazzmusik sowie Alkohol genießt. Doch der junge Reporter kann bald die Verhältnisse seiner Umgebung nicht mehr ignorieren, verabschiedet sich von Sportreportagen und beginnt eine Reihe von Enthüllungsstorys, welche ihn unter anderem auf die Farm eines brutalen Gutsherrn und in ein berüchtigtes Gefängnis führen. Doch die Skandalberichte setzen nicht nur seinen Arbeitgeber Jim Bailey (Jason Flemyng), den Herausgeber der Zeitschrift „Drum“, unter politischen Druck, sondern bringen auch Henrys eigenes Leben, sowie das seiner Frau Florence (Moshidi Motshegwa) in Gefahr.

„Drum“ beruht auf historischen Ereignissen. Regisseur Zola Maseko versucht, mit den Mitteln des modernen Mainstreamfilms die jüngere Geschichte Südafrikas aus der Sicht der schwarzen Bevölkerungsmehrheit zu erzählen.

Internationale Auszeichnungen:
Große Preis des Panafrikanischen Filmfestivals 2006
Gewinner des 19. afrikanischen Filmfestivals von Ouagadougou/Burkina Faso 2005


Freitag, 9 Juli 2010, 14 Uhr, Open Stage

Dokumentarfilm „Here to Stay“, von Markus Wailand

Wien ist die Welthauptstadt des „Hauswandrassismus“. Von tausenden Fassaden schreit es “N**** raus” oder “Kill all N*****”: Der Film sucht nach den Hetzern und will die Wiener/innen vom kollektiven Wegschauen abhalten. Er zeigt die Kämpfe der Black Community gegen rassistische Klischees und ihr Engagement um positive Gegenentwürfe. Denn auch sie sind Wien und „here to stay“ – hier zu bleiben.
Im Anschluss Diskussion zum Thema Hauswandrassismus, Moderation: Alexis Neuberg (Radio Afrika TV)


Samstag, 10. Juli 2010, 15 Uhr, Open Stage

Dokumentarfilm „marafiki wa sanaa“, von Christian Pfabigan

Sam und seine Freunde in Bagamoyo sind ein gutes Beispiel für die Situation von jungen KünstlerInnen in Tansania. Trotz prekärer Lebensumstände ist es ihnen ein Anliegen, ihre Kreativität zu nutzen, um den Menschen in ihrem Land ihre Botschaften zu vermitteln. Nicht nur die Musikrichtung Bongo Flava (lokale Form des Hip-Hops) wird von den Jugendlichen genutzt, um ihre Wünsche und Anliegen zu artikulieren, sondern eine Vielfalt von unterschiedlichsten Medien wird verwendet, wie beispielsweise Bildende Kunst, Handwerke wie schnitzen oder häkeln, Tanz und andere Musikrichtungen wie Reggae, Hip-Hop, Dansi, Ngoma, .... Was den jungen Künstlern nicht fehlt ist die Hoffnung und der Glaube daran, dass sie etwas in ihrer Gesellschaft verändern können. Obwohl sie selber zumeist sehr jung sind, legen sie großen Wert darauf, ihre Talente und Fähigkeiten an andere Kinder und Jugendliche weiterzugeben. Diese werden in zeichnen, tanzen, trommeln oder Theater unterrichtet.

„Marafiki wa sanaa“ bietet einen kurzen Einblick in die Lebensbedingungen von jungen Künstlern in Tansania. Dadurch wird klar, dass dieses Land mehr zu bieten hat als nur klassische Touristenattraktionen.

Im Anschluss an den Film gibt es eine Diskussionsrunde mit dem Filmemacher.